Sprungtest der unteren Gliedmaßen
Der Test misst die muskuläre und koordinative Fähigkeit, mit den unteren Gliedmaßen Kraft auszuüben. Bewertet werden die verschiedenen Ausdrucksformen der Kraft (explosiv, explosiv-elastisch, reaktiv), die alaktazide und laktazide anaerobe Kapazität und die Leistung, d. h. der Widerstand gegen schnelle Kraft. Dieser Test dient dazu, eventuelle Unterschiede in der Ausprägung der Kraft und der Fähigkeit zur Steuerung des Gleichgewichts unter dynamischen Bedingungen zwischen den beiden Gliedmaßen zu analysieren.
Die Untersuchung liefert dem Sporttrainer nützliche Anhaltspunkte für den Aufbau eines maßgeschneiderten Krafttrainings und dem Arzt/Therapeuten die Möglichkeit, den Grad der Erholung nach einer Verletzung zu beurteilen oder Kraftdefizite oder Ungleichgewichte aufzuzeigen, die das Verletzungsrisiko erhöhen können.
Die Fähigkeit, zu springen, aus dem Sprung zu landen und abzuprallen, gehört zu den grundlegenden motorischen Fähigkeiten der meisten Sportler. Die Sprungfähigkeit wird als allgemeiner Indikator für die neuromuskuläre Fitness herangezogen und bildet die Grundlage für die Identifizierung von Talenten oder für die Gestaltung des Trainingsprozesses in allen Kraftsportarten wie Skifahren, Volleyball, Rugby, Fußball, Leichtathletik usw.. Darüber hinaus impliziert das Springen einen koordinativen Prozess der unteren Gliedmaßen (dreifache Streckung der Hüfte, des Knies und des Sprunggelenks) und eine Synchronisation verschiedener Muskelbezirke, die die Grundlage der meisten sportlichen Gesten bilden und die Beurteilung von koordinativen, muskulären oder posturalen Defiziten ermöglichen.